Der HSV trotzt allen Widrigkeiten
Mit einem verdienten 23:20 (10:10)-Erfolg bei der TSG Wiesloch ist der HSV Hockenheim in die neue Saison der Handball-Badenliga gestartet. Das war im Vorfeld der Partie nicht unbedingt zu erwarten, denn die Rennstädter mussten mit etlichen Widrigkeiten kämpfen. So konnte der Torschütze vom Dienst, Sergiu Dumitru, wegen seiner langwierigen Fußverletzung nur wenige Minuten eingesetzt werden, Mark Zorn war berufsbedingt gar nicht mit von der Partie und Philippe Schinke, Pascal Freiseis und Janis Wolf gingen verletzungsbedingt stark gehandicapt ins Spiel. Gastgeber Wiesloch hatte dagegen seinen kompletten 14-Kader zur Verfügung.
Der HSV zeigte in der nur dünn besuchten Wieslocher Stadionhalle aber Kämpferqualitäten. Trainer Haris Halilovic hatte seine Rumpftruppe, die mit Manuel Haasis und Henrik Gubernatis kurzfristig ergänzt worden war, bestens eingestellt. Die beiden Neuzugänge Dymal Kernaja und Pascal Freiseis präsentierten sich in ihrem ersten Pflichtspieleinsatz als Volltreffer, waren auf Anhieb ins Mannschaftsgefüge eingebunden und mit jeweils sechs Treffern die erfolgreichsten Hockenheimer Torschützen. Auch der sonst so kritische HSV-Betreuer Hubert Renz freute sich über die Leistung der beiden: „Die haben so gespielt, als ob sie schon jahrelang zu uns gehören…“ Und auch Coach Haris Halilovic war nach dem Abpfiff sichtlich erleichtert: „Wir haben uns das Leben wieder einmal selbst schwer gemacht, denn wir haben unsere klasse heraus gespielten Chancen nicht ordnungsgemäß nutzen können. Ein vergebener Siebenmeter, sage und schreibe sieben Holztreffer und ein halbes Dutzend bester, aber nicht genutzter Möglichkeiten haben dazu geführt, dass das Spiel jederzeit eng war. Nur gut, dass wir am Ende die Übersicht nicht verloren haben, sozusagen den längeren Atem hatten. Wir werden in den nächsten Wochen aber noch viel zu arbeiten haben…“
Das wird in der Forcierung der Abwehrarbeit beginnen, denn der Verbund vor den beiden sicheren Keepern David Rojban und Pascal Lang harmonierte lang nicht so sicher, wie das in der vergangenen Saison der Fall war. Deutlich besser war dagegen das Angriffsspiel der Hockenheimer. Nicht zuletzt dank Freiseis und Kernaja verfügt Hockenheim über deutlich mehr Varianten in der Offensive, ist nicht so gut auszurechnen. Und im Verbund mit den erfahrenen Kräften Philippe Schinke, Mirko Hess, Felix Gubernatis, Daniel Müller und Janis Wolf hat der HSV nach wie vor eine ganz erfahrene Truppe, die auch in der neuen Runde ihren Weg gehen wird.
Nach genau 41 Sekunden erzielte Daniel Müller nach schönem Zuspiel von Schinke das erste Hockenheimer Saisontor zur 1:0-Führung. In der 11. Minute war es Hess, der mit dem Tor zum 5:3 erstmals eine Zwei-Tore-Führung für Hockenheim heraus werfen konnte. Danach präsentierte sich der HSV aber wieder einmal als Meister in der Nichtverwertung von Chancen. Das hatte zur Folge, dass Wiesloch immer ganz nah dran war und in der 29. Minute durch den wurfgewaltigen Simon Körner auch zum 10:10-Halbzeitstand kam.
Der zweite Durchgang war dann Schwerstarbeit für die Hockenheimer, die bis zur 53. Minute jeweils einen Treffer vorlegen konnten, Wiesloch aber jeweils ausgleichen konnte. Die Spannung wuchs und die HSV-Mannschaft verlor Gott sei dank nicht die Übersicht im immer hektischer werdenden Spiel. Nur gut, dass Torwart Rojban einige Male in höchster Not retten und Hess und Kernaja bis zur 56. Minute das 20:18 für den HSV heraus werfen konnten. Der 23. Hockenheimer Treffer, fast mit dem Schlusspfiff von Felix Gubernatis erzielt, ließ die große HSV-Fankolonie endgültig jubeln. „Heute hat uns Erfahrung und viel Selbstbewusstsein den Erfolg gebracht“, setzte Haris Halilovic den Schlusspunkt und freute sich schon auf den ersten Auftritt in eigener Halle am kommenden Samstag gegen den TV Friedrichsfeld.
HSV: Lang, Rojban; Freiseis (6), Kernaja (6/4), Müller (3), Wolf, Felix Gubernatis (1), Henrik Gubernatis, Haasis, Hess (2), Dumitru, Schinke (5). teu