Handball-Badenliga: Hockenheim verliert gegen den TV Hardheim mit 19:24-Toren
Der HSV Hockenheim hat in der Handball-Badenliga sein erstes Spiel in der noch jungen Saison bei seinem bisherigen Lieblingsgegner TV Hardheim überraschend mit 19:24 (12:11)-Toren verloren. Die vorherigen sieben Begegnungen hatte Hockenheim jeweils mehr oder weniger souverän für sich entscheiden können. Kein Wunder, dass Trainer Haris Halilovic nach dem Treffen gar nicht gut auf seine Truppe zu sprechen war: „Wir haben vornehmlich in der zweiten Halbzeit stets die falschen Entscheidungen getroffen. Ich weiß derzeit keine Begründung dafür, dass uns das Spiel nach einer ordentlichen ersten Halbzeit so aus den Händen geglitten ist. Ich habe meine Mannschaft vor den Hardheimer Rückraumschützen Thomas Withopf, Robin Steinbach und Kreisläufer Steffen Gärtner ausdrücklich gewarnt, doch die haben das Spiel dann doch entschieden. Uns haben einfach die zündenden Ideen gefehlt. Ich habe eigentlich nicht gedacht, dass wir noch einmal in solch eine Situation geraten würden…“
Halilovic wollte gar nicht auf die riesigen Personalsorgen seiner Mannschaft eingehen, denn erneut musste heftig improvisiert werden. Sergiu Dumitru und der nach zur „Ersten“ beorderte Benedikt Ruck mussten als „Notnagel“ dienen, kamen nur phasenweise zum Einsatz. Deshalb blieb gerade mal ein Auswechselspieler übrig. Zu allem Überfluss gingen Philippe Schinke und Pascal Freiseis mit Fußblessuren ins Spiel hinein. Das HSV-Lager gleicht derzeit eher einem Lazarett als einer intakten Mannschaft… Ganz im Gegensatz dazu konnten die Odenwälder aus dem Vollen schöpfen. Sie präsentierten sich ihren mehr als 400 Zuschauern in voller Mannschaftsstärke.
Für Hockenheim kam in diesem Spiel alles Negative zusammen. Die beiden Keeper Pascal Lang und David Rojban – zuletzt in überragender Form – bekamen kaum mal einen Ball zu halten und Dymal Kernaja, Freiseis und Schinke hatten Pech mit insgesamt acht Holztreffern und scheiterten viel zu oft am guten Hardheimer Keeper. Lediglich der siebenfache Torschütze Mirko Hess fand an diesem Tag einigermaßen Normalform.
Dabei sah es in der ersten Halbzeit noch gut für die Hockenheimer aus, die das Spiel stets offen hielten und mehrfach in Front lagen. Keiner Mannschaft gelang ein größerer Vorsprung. Beide Teams fighteten auf Augenhöhe und legten das Hauptaugenmerk auf konzentrierte Defensive. Mit einer knappen 12:11-Führung gingen die Rennstädter in die Pause.
Die zweite Spielhälfte begann gut für den HSV, denn Freiseis konnte auf 13:11 erhöhen und viele im Gästelager rechneten eigentlich damit, dass sich der HSV nun lösen könnte. Doch weit gefehlt. Vielmehr waren es die Hardheimer, die die Initiative ergriffen und nach Hess‘ 14:13 das Geschehen in die Hand nahmen. Während der TVH auf 17:14 (48.) davon zog, blieb Hockenheim acht Minuten lang ohne Erfolgserlebnis. Das war der Knackpunkt. Trotz großen Bemühens kam Hockenheim nicht mehr zurück ins Spiel. Der Gastgeber spielte dagegen auf einer Euphorie-Welle und traf nach Belieben.
An Einsatz und Kampfbereitschaft hat’s beim HSV nicht gemangelt. Einzig die Kraft hat am Ende gefehlt. Die 19:24-Niederlage war nicht zu vermeiden.
HSV: Rojban, Lang; Freiseis (2), Müller (2), Wolf, F. Gubernatis, Hess (7), Dumitru, Ruck, Schinke (3), Kernaja (5/2). teu