Handball-Badenliga: Der HSV erstmals mit neuem Trainer beim 23:19-Sieg gegen Wiesloch
Beim Handball-Badenligisten HSV Hockenheim haben sich in den vergangenen Tagen die Ereignisse überschlagen. Trainer Haris Halilovic hat wenige Stunden vor dem ersten Rückrundenspiel am Samstag Abend gegen die TSG Wiesloch seinen Rücktritt erklärt und hat damit die Abteilungsleitung gewaltig unter Druck gesetzt. Kurzerhand wurde in einer Blitzaktion der eigentlich erst für den 1. Juni vorgesehene Daniel Müller als Spielertrainer installiert, der von Manuel Haasis unterstützt wurde. Unter diesen Verhältnissen war der hochverdiente 23:19 (13:12)-Heimsieg gegen die Weinstädter besonders wichtig, denn es herrschte im Hockenheimer Lager doch eine große Verunsicherung vor, die während der gesamten ersten Halbzeit nicht abgelegt werden konnte. Im zweiten Durchgang setzte sich dann aber die individuelle Klasse der Rennstädter durch, die schließlich am Sieg nie einen Zweifel ließ. Mit neun Treffern war Mirko Hess der überragende Hockenheimer Spieler, der immer wieder von seinen Nebenspielern bestens bedient wurde. Ihm nicht viel nach standen ihm die vierfachen Torschützen Pascal Freiseis und Dymal Kernja.
„Ich muss der Mannschaft ein riesiges Kompliment machen, denn die Voraussetzungen für diese Partie waren denkbar schlecht. In der Woche vor dem Spiel haben wir nur mit sechs, sieben Spielern trainieren können, weil Mark Zorn, Philippe Schinke, Sergiu Dumitru und Janis Wolf aus Verletzungs- und Krankheitsgründen nicht trainieren konnten. Wir wussten gar nicht, wo wir leistungsmäßig stehen. Und dass das am Ende – vor allem in der guten zweiten Halbzeit – geklappt hat, macht mich und die gesamte Mannschaft stolz“, meinte nach dem nicht unbedingt erwarteten Heimsieg Daniel Müller. Hockenheim hat sich mit dem fünften Sieg in Folge eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen und belegt mit 18:10 Punkten einen Platz unter den ersten Vier.
Das Spiel selbst begann für die Hockenheimer zäh. Simon Körner – Wieslochs effektivster Spieler – und Florian Steinmann warfen das schnelle 2:0 für den Gast heraus, bevor Müller für den HSV einwerfen konnte. Danach wogte das Spiel hin und her. Beide Teams führten zeitweise mit jeweils einem Tor, bevor der überragende Mirko Hess in der 15. Minute das 8:6 erzielen konnte. Die Führung währte aber nicht lange. Wiesloch kam auf 12:12 heran. Erst kurz vor der Pause konnte Pascal Freiseis das Tor zum 13:12-Pausenstand unterbringen.
Deutlich konzentrierter ging der HSV die zweite Halbzeit an. Das 15:12 (36.) brachte Sicherheit und Selbstvertrauen ins Hockenheimer Spiel. Hinzu kam, dass Keeper Lucas Bauer, ebenso wie vorher Pascal Lang eine blitzfeine Leistung ablieferte und allein vier Wieslocher Konter abwehren konnte. Gerade im Konterspiel lag allerdings die Problematik im Hockenheimer Spiel, denn gleich fünfmal scheiterten HSV-Spieler am TSG-Torwart David Böhler. Das alles tat dem Spielfluss beim HSV aber keinen Abbruch. Das 17:13 (44.) war bereits die Vorentscheidung. Am Ende zählte nur der HSV-Heimsieg der von den zahlreichen Zuschauern frenetisch gefeiert wurde.
„Wir haben Werbung für uns gemacht. Ich kann Daniel nur zu diesem Sieg gratulieren. Bei uns wird ein neues Kapitel Handball aufgeschlagen“, freute sich auch der stellvertretende Abteilungsleiter Stefan Kögel.
HSV: Lang, Bauer, Rojban; Freiseis (4), Wolf (1/1), Felix Gubernatis (3), Müller (2), Volz, Kauther, Kernaja (4/2), Kunert, Hess (9). teu