Handball-Badenliga: Der HSV fertigt TV Friedrichsfeld mit 25:18 Toren ab
Der HSV Hockenheim hat in der Handball-Badenliga mit dem 25:18 (13:4)-Heimsieg gegen den TV Friedrichsfeld Sieg Nummer zwei in der neuen Saison eingefahren und sich vorerst im Vorderfeld der Tabelle fest gesetzt. Es war schon eine besondere Begegnung, die in der Jahnhalle stattfand. Da hatte nämlich der HSV mit Torwart Pascal Lang einen Keeper zwischen den Pfosten stehen, der an diesem Tag förmlich über sich hinauswuchs. Im ersten Durchgang wehrte der Teufelskerl sage und schreibe 18 gegnerische Würfe ab und ließ allein in den ersten 15 Minuten vier Friedrichsfelder Strafwürfe nicht an sich vorbei. Wann hat es das einmal gegeben, dass eine Badenliga-Mannschaft in einem Durchgang nur vier Tore erzielt hat! „Eine bemerkenswerte Leistung des HSV-Torwarts. Von meiner Mannschaft hat sich gar kein Spieler mehr an den Punkt getraut“, hob beim Pressegespräch auch Friedrichsfelds Trainer Wolfgang Braun Pascal Lang hervor.
Da war längst vergessen, dass Hockenheim auch in diesem Spiel massive personelle Sorgen beiseite geschoben hatte. Denn Alexander Volz, Manuel Haasis, Mark Zorn und Henrik Gubernatis fehlten aus unterschiedlichen Gründen. Für Sergiu Dumitru reichte es erneut nur für einen Kurzeinsatz, um die Defensive zu entlasten und Pascal Freiseis und Janis Wolf gingen mit Fußblessuren in die Partie. In aller Not stellte sich der bereits 44-Jährige Marcus Hafner zur Verfügung, der nach 18 Jahren ein bemerkenswertes Comeback im Hockenheimer Liga-Team feierte und auch in den nächsten Wochen seinem Verein zur Verfügung stehen will.
„Wir haben erfolgreich improvisiert und experimentiert. Die Idee mit Marcus Hafner ist mir erst am Morgen des Spieltags eingefallen. Sein Einsatz hat sich gelohnt“, freute sich hernach auch HSV-Trainer Haris Halilovic über seinen Coup, über den sich auch Betreuer Hubert Renz nur wundern konnte: „Der Haris zieht immer mal wieder einen Joker aus dem Ärmel…“
Da stand dem Hockenheimer Coach aber schon die Freude über den 25:18-Erfolg im Gesicht geschrieben. Der freute sich vor allem über die Topleistung seiner Mannschaft in den ersten 30 Minuten. „Viel besser kann man nicht spielen. Wir haben eine exzellente Abwehrleistung hingelegt. Da ist ein Rädchen ins andere gelaufen und Turm in der Abwehr war natürlich Torwart Lang, der mit seinen Abwehrkünsten die Friedrichsfelder zur Verzweiflung gebracht hat. In der zweiten Hälfte hat bei uns auch die Kraft nachgelassen. Fast alle Spieler mussten doch durchspielen, es gabs nur ganz kurze Pausen. Da verzeihe ich auch Fehler. Unterm Strich hat vieles gestimmt. Jetzt bin ich auch fürs nächste Spiel in Hardheim optimistisch.“
Natürlich war die Hockenheimer Defensive vor Torwart Lang an diesem Tag das Prunkstück. Felix Gubernatis fischte sich sieben TVF-Bälle und verwandelte fünf erfolgreich per Konter. An Pascal Freiseis, Daniel Müller, Mirko Hess, Janis Wolf, Philippe Schinke und „Küken“ Dymal Kernaja kam kaum einmal ein Gegner vorbei und wenn das einmal das Fall war, stand da immer noch der „Hexer“ zwischen den Pfosten. In der Offensive überzeugte der HSV mit einer feinen Gesamtleistung und einer guten Trefferquote. Die beiden „Neuen“, Dymal Kernaja und Pascal Freiseis, fügten sich bestens ins Mannschaftsgefüge ein. So, als ob sie schon jahrelang für den HSV spielen würden.
Kernaja (2), Gubernatis und Müller hatten den HSV bis zur 9. Minute mit 4:0 nach vorn gebracht. Erst dann erzielte Alexej Becker den ersten TVF-Treffer. Aber Christian Veith, Becker, Marcel Koch und Lukas Braun hatten bis dahin schon vier „Siebener“ verworfen. Auch danach hielt das konzentrierte Hockenheimer Spiel an. In der 28. Minute führte Hockenheim schon 13:2 (!), ehe Friedrichsfeld durch Veith und Koch die Ergebnis-Korrektur gelang. In Durchgang zwei hatten die leider nur wenigen Zuschauer in der Jahnhalle ihre helle Freude am Schlagabtausch beider Teams. Beim HSV schlich sich die eine oder andere Unachtsamkeit ein, Friedrichsfeld konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Das 25:18 schmeichelt noch dem Gegner.
HSV: Lang, Rojban; Freiseis (4), Müller (3), Wolf (3), Felix Gubernatis (5), Hess (4), Dumitru, Hafner, Schinke (1), Kernaja (5). teu